Fakultät für Architektur und Bauingenieurwesen

Beurteilung von Maßnahmen zur Staureduktion bei Arbeitsstellen kürzerer Dauer auf Bundesautobahnen

Kurzfassung

Beurteilung von Maßnahmen zur Staureduktion bei Arbeitsstellen kürzerer Dauer auf Bundesautobahnen Im Rahmen der vorliegenden Arbeit wird eine Systematik entwickelt, die es erlaubt, die volkswirtschaftlichen Auswirkungen staureduzierender Maßnahmen in unmittelbarem Zusammenhang mit einer Arbeitsstelle kürzerer Dauer (AkD) hinreichend genau zu quantifizieren und bezüglich ihrer Effizienz nachvollziehbar zu beurteilen.

Im ersten Teil der Arbeit wird zunächst dargelegt, dass kausale Zusammenhänge zwischen Einrichtung und Durchführung von AkD und deren Auswirkungen auf den Verkehrsablauf existieren, d.h. dass durch Änderungen von Eingangsgrößen (z.B. durch Maßnahmen) Änderungen in den verkehrlichen und betrieblichen Auswirkungen von AkD zu erwarten sind. Diese Auswirkungen können in Form ihrer Kosten so skaliert werden, dass eine Betrachtung der
Verhältnisrelationen zwischen den monetarisierten Werten dieser Auswirkungen möglich wird. Diese Möglichkeit bildet die Voraussetzung, um auf der Grundlage eines Input I Outputbasierten Effizienzkriteriums eine Wirtschaftlichkeitsbetrachtung zur Beurteilung der Wirkung von Maßnamen zur Staureduktion durch Gegenüberstellung eines ·Ohne(Maßnahme)Falles"
und des jeweiligen "Mit(Maßnahme)-Falles· zu entwickeln. Darüber hinaus wird gezeigt, welche wesentlichen Anforderungen bei der Entwicklung von Maßnahmen zur Staureduktion bei AkD zu berücksichtigen sind und wie mögliche Lösungsansätze aussehen können. Anhand einer Anzahl konkreter Beispiele wird diese Vorgehensweise erläutert.

Da die Durchführung einer aus statistischen Gesichtspunkten ausreichenden Anzahl von InSitu-Experimenten zur Erfassung der verkehrlichen Auswirkungen zu betrachtender Maßnahmen aufgrund der großen Anzahl der diese beeinflussenden Faktoren weder aus zeitlichen noch aus finanziellen Gründen und auch wegen der Eingriffe in den Verkehrsablauf auf Autobahnen nicht möglich war, wurde im nächsten Schritt ein mikroskopisches Verkehrsflussmodell zur Beschreibung des Verkehrsablaufes an AkD ausgewählt, mit Hilfe von Ergebnissen der im Vorfeld der Arbeit durchgeführten In-Situ-Experimente angepasst und zur Durchführung weiterer Untersuchungen (Simulations-Experimente) herangezogen.

Ausgehend von den in In-Situ- und Simulations-Experimenten erfassten betrieblichen und verkehrlichen Ergebnissen werden die Wirkungsweisen und wesentlichen Randbedingungen von Maßnahmen zur Staureduktion diskutiert und die Ergebnisse in Form von Hinweisen zu konkreten Maßnahmen dargelegt. Als wesentliche Randbedingungen werden die arbeits und personalrechtlichen, die sozialen und medizinischen sowie die Sicherheitsaspekte (Verkehrssicherheit und Arbeitsschutz) in die Betrachtung eingeführt.

Zur Formalisierung der Beurteilung von Maßnahmen zur Staureduktion wird, aufbauend auf den in den vorangegangenen Teilen dargelegten Grundlagen und Zusammenhängen, eine fünfstufige Systematik entwickelt. die es über den Vergleich der Effizienz einer AkD im "Ohne(Maßnahme)-Fall" mit der Effizienz einer AkO im "Mit(Maßnahme)~Fall" erlaubt, eine Maßnahme auf volkswirtschaftlicher Ebene quantitativ zu beurteilen. Eingangsgrößen dieser Effizienzbetrachtung bilden jeweils die Größen "Output", definiert als "in einem bestimmten Zeitintervall geleistete Einheit einer Tätigkeit", und "Input" als "Summe der Kosten des Straßenbetriebsdienstes und der staubedingten Kosten".

Die entwickelte Systematik erlaubt es, Entscheidungen zu treffen

  • die absolute Vorteilhaftigkeit einer Maßnahme (JalNein der ZielerfüUung) sowie
  • die relative Vorteilhaftigkeit einer Maßnahme gegenOber einer bzw. mehreren anderen Maßnahme(n). Hierdurch wird sowohl eine Alternativenauswahl als auch eine objektivierte Reihung von Maßnahmen nach ihrem Zielerfüllungsgrad ermöglicht.

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